Kitesurfen ist ein wunderbarer Wassersport, er bietet das unvergleichliche Surffeeling, meist schon während,- oder nach dem ersten Grundkurs. Damit der Spaß nicht in einem „teuren Spaß“ bei der Beschaffung des ersten eigenen Kiteboards endet, macht es Sinn, einige Tipps zu beherzigen.
So lange der Anfänger oder Kitsurf-Einsteiger im Verantwortungsbereich einer Kiteschule ist, wird in fast allen Fällen das Material von der Schule gestellt. Der Kitelehrer sucht die geeignete Schirmgröße für den Schüler aus und wählt nach Fortschritt und Gewicht ein passendes Board für die jeweilige Unterrichtseinheit aus. Ist dann der Kitekurs beendet, stellen sich meist folgende Fragen:
Welches Kiteboard soll ich kaufen?
Welches Kiteboard nach dem Kitekurs?
Welches ist das beste Kiteboard für den Anfänger?
Es gibt unzählig viele Boards auf dem Markt. Von ganz billigen, die schon um die 300 € zu haben sind, bis hin zu Kiteboards die um die 2.000 € kosten. Hier eine kleine Hilfe zur Auswahl:
Die Größe des Kiteboards
In der Kiteschule geben die Kitelehrer den Schülern häufig sehr große Boards. Bei den ersten Startversuchen macht das auch total Sinn. Der Anfänger steigt meist mit seinem ganzen Gewicht auf das Board – und je größer es ist, umso weniger schnell wird es unter Wasser gedrückt und die ersten Startversuche klappen viel besser.
Sobald der Schüler das so genannte dynamische Starten beherrscht – wo durch die Kitesteuerung das Gewicht des Riders nach und nach in Relation zur Geschwindigkeit auf das Brett kommt– benötigt man so ein großes Board nicht mehr. Im Gegenteil, ab diesen Augenblick hat so ein großes Schulungsboard mehr Nachteile als Vorteile.
Also wenn der Kitekurs beendet ist und man ist im Kurs nur mit 150er Boards oder größer gefahren, sollte man nicht den Fehler machen, so ein Board für sich und für den eigenen Gebrauch zu kaufen.
Wenn der Kitesurf Einsteiger mal so weit ist, dass er in beide Richtungen solide starten kann, dann sollte die Kiteboard Größe für ein erstes eigenes Board vom Gewicht abhängig gemacht werden.
Für leichte Rider/-innen um die 50 bis 65 Kilo hat sich eine Länge um die 133 cm bewährt, zwischen 65 und 80 Kilo sollte man ein Kiteboard um die 135 cm wählen und über 80 Kilo ein Board mit ca. 138 bis 143 cm.
Kleinere Boards als 133 cm funktionieren nicht richtig gut, und auch größere Boards als 143 cm haben mehr Nachteile als Vorteile. Warum das so ist, haben wir in einem anderen Blog erklärt.
Welches Kiteboard ist das Beste für mich? » Woodboard
Wenn wir jetzt schon die Kiteboard Größe wissen, kommt eigentlich der schwierigere Teil. Das richtige Board der richtigen Marke für sich zu finden.
Wie viel wollen wir für unser erstes Kiteboard ausgeben?
Zuerst sollte man ein Budget definieren, wie viel man für ein Kiteboard ausgeben will. Liegt dieser Wert bei über 1.000 € dann wird man in einem guten Kiteshop fündig. Dank guter Beratung bekommst du ein für Anfänger geeignetes Board von einer der großen Marken. Mit den erforderlichen Pads und Straps liegen die bei gut und gern 1.000 €.
Aber das ist nicht immer nötig. Es gibt eine Hand voll kleiner Marken, die hoch qualitative Boards zu weit niedrigeren Preisen herstellen und Kultstatus genießen. Die Boards beispielsweise von der holländischen Marke Lieuwe oder der österreichischen Marke Woodboard können nicht nur mit den großen Marken technisch und qualitativ mithalten, von ihnen gehen auch jede Menge innovative Impulse aus.
Da der Preis neben der Marke sehr stark davon abhängt, wie aufwändig das Unterwasserschiff geformt ist, kann der Einsteiger getrost mit weniger Budget ein, für sein Level, sehr gutes Board bekommen.
Channels an den Tips (den Enden des Kiteboards) dienen beispielsweise dazu beim Absprung mehr Druck aufzubauen. Andere Channels beispielsweise halten den Kite in der Mitte des Windfensters, um den Schirm in einer idealen Position für einen Wakestyletrick zu positionieren.
Zu Beginn spürt ein Anfänger die Vorteile dieser Art Unterwasserschiffe vielleicht noch nicht. Mit den ersten Erfolgen aber wird das viele Vorteile bringen.
Was gilt es also zu beachten:
Das Board muss gefallen.
Oft sind in 4 Color bedruckte Boards, auf Grund der beim Vierfarbdruck angewandten Drucktechnik, nicht so UV-stabil wie Kiteboards mit Siebdruck. Weniger Farbe ist in diesem Fall mehr. Wenn man das Board nicht stundenlang in der Sonne liegen lässt, sollte dies aber keinen großen Unterschied machen.
Das Board sollte einen Holzkern haben.
Boards mit Schaumkern haben nicht so gute Rückstellkräfte wie Kiteboards mit Holzkern. An den Beinen fühlt sich das dann ein bisschen langweilig an, als würde man in Moonboots im Schlamm gehen. Einzige Ausnahme bilden die Directional-Kiteboards oder Foilboards, denn die sollen ja keinen Flex haben. Deshalb kann hier ein Schaumkern verwendet werden.
Das Unterwasserschiff
Das erste eigene Kiteboard sollte auf jeden Fall zumindest eine Single Konkave haben. Das bedeutet, dass das Unterwasserschiff etwas hohl geformt ist. Dadurch klebt das Board nicht am Wasser, es fühlt sich auf der Fußsohle leichtfüßig an. Wir sagen „loose“ dazu.
Einfache Channels können dieses Gefühl noch verstärken, oder mehr Low End (gute Leichtwindeigenschaften) ermöglichen.
Auf jeden Fall sollte ein Kiteboard auf der Unterseite nicht flach sein. Flach heißt in diesem Fall weder Konkave, noch Channels in Längsrichtung. Diese Art Boards – ohne definiertes Unterwasserschiff – sind oft an der preislichen Untergrenze zu finden und oftmals fallen Einsteiger auf diese „billigen“ Angebote rein. Ein Board ohne Channels, oder Konkave kann man nicht schönreden, es funktioniert einfach nicht gut.
Gute und erprobte Einsteigerboards
Folgende Boards sind gute und erprobte Einsteigerboards, bei denen eine starke Marke dahinter steht:
DUOTONE Gonzales, ca. 500 €
FLYSURFER Flow, ca. 500 €
WOODBOARD Beam ca. 420 €
Bei DUOTONE handelt es sich um den unangefochtenen weltweiten Marktführer, FLYSURFER ist eine sehr sympathische Marke aus Süddeutschland die für ihre hoch entwickelten Foilkites berühmt ist und WOODBOARD.KITESURFING ist für ihre technisch ausgezeichneten Kiteboards aus der Boardschmiede am Neusiedlersee bekannt. Bei allen drei Marken ist ein hoher Wiederverkaufswert garantiert.