Im Surfshop oder im Webshop sieht das Kiteboard deiner Wahl meist toll aus: strahlende Farben, keine Kratzer und eine intakte Oberfläche ohne Risse oder Blasen.
Hier bekommst du ein paar Tipps, wie das so bleibt – damit du lange Freude an deinem Kiteboard hast.
Wasser
Ein Kiteboard ist für den Gebrauch im Wasser gebaut. Alle Komponenten sind so ausgewählt, dass sie sowohl in Süßwasser als auch im Salzwasser dauerhaft beständig sind.
Beständig heißt: Die Materialien verändern sich nicht.
Ich selbst habe einmal beim Kitesurfen in Ägypten ein Kiteboard im Wasser treibend gefunden. Es war auf beiden Seiten voll mit angesetzten Muscheln – also musste es schon einige Zeit, möglicherweise Jahre, im Wasser treiben. Doch nach dem Entfernen der Muscheln sah es wieder recht ansehnlich aus.
Fazit:
Solange das Board im Wasser bleibt, kann man eigentlich nichts falsch machen.

Sonne
Bei der Herstellung von hochwertigen Kiteboards geht ein Glasfaserlaminat mit einer Oberflächen-Folie unter großem Druck und Hitze eine enge mechanische und chemische Verbindung ein. Auf dieser Folie ist auch die Grafik aufgebracht.
Es gibt am Markt für diesen Einsatzbereich keine 100 % UV-beständige Folie. Die meisten halten UV-Licht zwar gut stand – aber egal welche Folie verwendet wird, bei dauerhafter Sonneneinstrahlung kann es zu Veränderungen kommen:
- Oberfläche wird trüb
- Finish wird matt
- Gelblicher Stich kann entstehen
Die Fahreigenschaften bleiben davon unberührt, der Effekt ist rein optisch.
Bleibt das Board jahrelang ungeschützt unter tropischer Sonne, kann es durch die UV-Strahlung sogar zum Ablösen der Folie kommen.

Hitze
Hochwertige Kiteboards, die unter hohem Druck und Hitze gefertigt werden, haben mit Hitze normalerweise kein Problem.
Anders bei billigen Schaumkern-Boards:
Die in den Schaumblasen enthaltene Luft dehnt sich bei Hitze aus → es können Blasen an der Oberfläche entstehen.
Manchmal gehen die Blasen nach dem Abkühlen wieder zurück, aber:
Eine Blase ist immer ein Zeichen von Delaminierung – meist das Ende eines Boards.
Merke:
- Billige Schaumboards: Nie in der Sonne liegen lassen.
- Hochwertige Boards: Vor allem in tropischen Regionen vor Mittagshitze schützen – besonders bei dunklen Farben.

Reinigungsmittel
Das beste Reinigungsmittel für ein Kiteboard ist: Wasser.
Grundregeln:
- Nach jeder Session: Abspülen
- Vor dem Winter: Gründlich reinigen
Bei Kleberesten:
- Olivenöl hilft.
Die Ölmoleküle dringen unter den Kleber, mit kreisenden Bewegungen lässt er sich entfernen.
Bei stärkeren Verschmutzungen:
- Dieselöl oder Benzin helfen z. B. bei Schwerölflecken.
❌ ACHTUNG:
NIEMALS Aceton oder acetonhaltige Reinigungsmittel verwenden!
Einmalige Anwendung genügt und die Oberfläche ist ruiniert.
Dazu zählen z. B.: Bremsenreiniger, K2R, Aceton-Reiniger.
Aceton = Gift für Kiteboards.
Steine
Ein Kiteboard ist für Wasser gedacht – trotzdem fährt man im Flachwasser auch mal über einen Stein.
Was tun bei Kratzern?
- Nur oberflächlich? → Überstehendes Material mit einem scharfen Messer abtragen.
- Gewebe beschädigt? → Mit Glasfaserpartikeln + Sekundenkleber verschließen.
Kleine Kratzer sind meist kein Problem, solange kein Wasser eindringt. Denn durch hygroskopische Raumforderung kann das Board sonst delaminieren.
Wichtig:
- Erst abdichten, dann weiterverwenden.
- Die oben genannte Methode funktioniert mit etwas Geschick sehr gut.
Lagerung
Wenn ein Kiteboard längere Zeit nicht verwendet wird:
- Gründlich abspülen
- Vor Temperaturunterschieden schützen
- An einem trockenen Ort lagern
Warum trocken?
In feuchten Kellern können sich Stockflecken an der Oberfläche bilden. Mitursache sind Schimmelsporen. Diese lassen sich zwar mit acetonhaltigen Schimmelentfernern beseitigen – aber wie du weißt:
Aceton darf NIEMALS auf ein Kiteboard!
Fazit:
Ein trockener, kühler Ort ist der beste Lagerplatz für dein Kiteboard.

Wartung
Straps & Pads:
- Demontieren, abspülen, trocknen, separat lagern
- Verbleibendes Salzwasser kann die Lebensdauer drastisch verringern
Inserts & Schrauben:
- Leicht einfetten, z. B. mit:
- Maschinenfett
- Olivenöl
- Schmalz
- Butter (ja, funktioniert!)
Fazit
Wer sein Kiteboard pflegt, hat länger Freude daran.
Mit ein paar einfachen Grundregeln kannst du Fahrspaß und Lebensdauer deutlich verlängern – ganz egal, ob du auf dem See, im Meer oder in den Tropen unterwegs bist.